Die Uni ist kein gesellschaftsfreier Raum, sie (re-)produziert sexistische, patriarchale Verhältnisse unserer Gesellschaft. Auch in der Uni besetzen Männer die führenden Positionen und bestimmen universitäre Politik, Lehrformen und Lehrinhalte. Trotz der gestiegenen Bildungsbeteiligung von Frauen bleibt die Forderung nach sog. Frauenförderung rhetorische Strategie ohne offensichtliche Konsequenzen für die Besetzung von Stellen an der Hochschule.
So bleiben Frauen in führenden Positionen mit einem Anteil von ca. 6% (C3 und C4-Professorinnen) nach wie vor die Ausnahme. Sollte die Gleichberechtigung in demselben Tempo wie bisher voranschreiten, dürfen wir etwa im Jahre 2345 mit egalitären Verhältnissen rechnen! Na, da können unsere Urururur urururur urururururenkelinnen sich ja die Hände reiben!
Das Projekt „Asymmetrische Geschlechterkultur an der Hochschule und Frauenförderung als Prozeß“, das 1998 und 1999 an der Universität Bielefeld (Projektleitung Prof.’In Dr. Ursula Müller) durchgeführt wurde, hat sich explizit mit den Folgen sexualisierter Diskriminierungen und Gewalterfahrungen an der Hochschule auseinandergesetzt. Diese führen häufig zu einem Rückzug von Frauen aus der Universität und determinieren somit männliche Machtsicherung. Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt an der Hochschule sind Ausdruck und Mittel struktureller Benachteiligung von Frauen.
Die Verabschiedung der „Richtlinie gegen sexualisierte Gewalt und Diskriminierung“ durch den Senat der Universität Bielefeld im November2000 war ein Schritt in die richtige Richtung.
Neben dieser längst überfälligen rechtlichen Handhabe gegen Sexisten und Gewalttäter als Ergebnis institutionalisierter Frauenpolitik fordern wir eine Ausweitung und Stärkung autonomer feministischer Politik. Denn institutionalisierte Frauenpolitik verbleibt letztlich systemkonform in männerdominierten (politischen und gesellschaftlichen) Verhältnissen und läuft Gefahr, von diesen Strukturen vereinnahmt und absorbiert zu werden.
Wir verwirklichen emanzipatorische, HERRschaftsfreie feministische Politik in Zusammenhängen, die jenseits institutioneller Strukturen und Vorgaben arbeiten.
uniLinks setzt sich für die Erhaltung und Förderung der studentischen FrauenLesbenpolitik ein. Frauenräume wie das Internationale Autonome FrauenLesbenreferat, die AG Feministische Politik, das FrauenPlenum oder das FrauenLesbencafe ANACONDA sind notwendig. Hier kann frau ihre Ideen umsetzen, da weder Stellvertreterinnenpolitik noch das Delegiertenprinzip HERRschen
damit wir nicht 345
Jahre warten müssen